September 1994

Gründung der Hamburger Edition mit Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrages

 

November 1994 / März 1995

Erstes Programm des neuen Verlags

März 1995 - Erfolgreicher Start

Die Ausstellung »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944« wird in Hamburg eröffnet. Bis November 1996 besuchen sie ca. 850.000 Menschen an 34 Orten in Deutschland und Österreich.
Der 1995 in der Hamburger Edition erschienene Katalog zur Ausstellung wird von der Stiftung Buchkunst als eines der »Schönsten Bücher« ausgezeichnet; der wissenschaftliche Begleitband erhält diese Auszeichnung 1996.

Januar 1996

Zygmunt Bauman (1925-2017) besucht die Hamburger Edition. Insgesamt werden acht Bücher des preisgekrönten Soziologen veröffentlicht und in den kommenden Jahren mehrfach neu aufgelegt, darunter »Moderne und Ambinvalenz« oder »Leben als Konsum«.
Neben etlichen anderen Auszeichnungen erhält Bauman 1998 den »Theodor-W.-Adorno-Preis« und 2014 den »Preis für ein hervorragendes wissenschaftliches Lebenswerk« der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Zygmunt Bauman: Flaneure Spieler und Touristen
Essays zu postmodernen Lebensformen

Zygmunt Bauman untersucht die Wurzeln der postmodernen Moralprobleme in der Zerissenheit des gesellschaftlichen Kontexts und den divergierenden Lebensinteressen.

Zygmunt Bauman: Flüchtige Zeiten
Leben in der Ungewissheit

Leben in flüchtigen Zeiten bedeutet, mit der Ungewissheit umzugehen – mit der zunehmenden Fluidität der wählbaren Lebensformen und der Dialektik von Angst und Sicherheit.

Zygmunt Bauman: Die Krise der Politik
Fluch und Chance einer neuen Öffentlichkeit

»Unser Dilemma besteht darin, dass von den öffentlichen Räumen alten Stils heute kaum mehr etwas übrig ist und neue nirgends in Sicht sind.«

Zygmunt Bauman: Leben als Konsum

»Ich shoppe, also bin ich ...« – so fasst Zygmunt Bauman den Wandel unserer Gesellschaft zusammen, die sich von einer Gesellschaft der Produzenten in eine Gesellschaft der Konsumenten transformiert.

Zygmunt Bauman: Moderne und Ambivalenz
Das Ende der Eindeutigkeit

Der Anspruch der Moderne, den Menschen Klarheit, Transparenz und Ordnung zu bringen – eine durchschaubare Welt zu schaffen –, war von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Zygmunt Bauman: Unbehagen in der Postmoderne

Bauman benennt Grenzen wie Chancen, Gewinne und Verluste unserer so wertgeschätzten wie gefährdeten Freiheit im Fokus verschiedenster Aspekte – und erweist sich einmal mehr als pointierter Anatom der postmodernen Lebenssituation.

Zygmunt Bauman: Verworfenes Leben
Die Ausgegrenzten der Moderne

Zygmunt Bauman sieht sein Buch als »Einladung, die vermeintlich allzu vertraute moderne Welt, die wir uns teilen und gemeinsam bewohnen, auf eine neue und etwas andere Art zu betrachten.«

Januar 1997

Mit seinem Buch »Im Keller« legt Jan Philipp Reemtsma eine Chronologie seiner Entführung und 33-tägigen Gefangenschaft vor und darüber hinaus die Analyse und Selbstanalyse eines Intellektuellen, der sich mit ebenjenen traumatischen Phänomenen wissenschaftlich beschäftigt hatte, deren Wirkung er jetzt erfahren musste. Der Band erfährt wenige Wochen nach Erscheinen eine 2. und 3. Auflage.

März 1997

Bundestagsdebatte zur ersten Wehrmachtsausstellung
»Im Februar 1997 beantragten Bündnis90/die Grünen, dass die Wehrmachtausstellung im Bundestag in Bonn gezeigt werden solle. Unterstützung fanden sie bei der Fraktion der PDS. Alle übrigen Fraktionen (CDU/CSU, SPD und FDP) sprachen sich in eigenen Anträgen dagegen aus, dass die Schau in den Räumen des Bundestages gezeigt werden solle. In einer Aktuellen Stunde am 13. März 1997 debattierte der Bundestag schließlich über die Wehrmachtsausstellung. Die Auseinandersetzung wurde persönlich und emotional geführt.« Bundeszentrale für Politische Bildung

November 1997 - Vorschauversand damals

Die Kolleg*innen des HIS legen Hand an und unterstützen die Hamburger Edition beim Versand der neuen Vorschau.

September 1998

Der Historiker Christian Gerlach steht für einen neuen Aufbruch in der Holocaust-Forschung. Er legt mit »Krieg, Ernährung, Völkermord« seinen ersten Band in der Hamburger Edition vor und stellt herkömmliche Interpretationen in Frage: Der Mord an den Juden hatte laut Gerlach seine Ursache nicht allein in der antisemitischen Weltanschauung, sondern bildete einen integralen Bestandteil der deutschen Eroberungs- und Besatzungspolitik.

Im Dezember 2000 folgt die Publikation »Kalkulierte Morde«, in der Gerlach die Besatzungsgeschichte Weißrusslands 1941 bis 1944 aufarbeitet. Die monumentale Studie fußt auf einer breiten Quellenbasis und enthält bei einem Umfang von über 1.200 Seiten 6.307 Fußnoten.

2001 - 2004

Zweite Ausstellung zu den Wehrmachtsverbrechen. Beide Ausstellungsprojekte und die durch sie ausgelösten intensiven Diskussionen haben den Blick auf die deutsche Wehrmacht und ihre Rolle im Nationalsozialismus nachhaltig verändert. Auch die wissenschaftliche Nutzung von Fotos ist durch die Ausstellungen und die Begleitpublikationen beeinflusst worden.

Hamburger Institut für Sozialforschung: Verbrechen der Wehrmacht
Dimensionen des Vernichtungskrieges 1914 bis 1944

 

Hamburger Institut für Sozialforschung: Eine Ausstellung und ihre Folgen
Zur Rezeption der Ausstellung »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944«
 

Oktober 2002

Für das Buch »Kein Zeuge darf überleben« erhält Alison Des Forges den »Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2003«.

Am 12. Februar 2009 erreicht uns die traurige Nachricht, dass sie bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe ihrer Heimatstadt Buffalo ums Leben gekommen ist.

Juni 2003 - Laufübungen

Als Ergebnis der HIS-Tagung »Generationen« von Ulrike Jureit und Michael Wildt erscheint 2005 der gleichnamige Sammelband. Das Cover zieren die Beine des Grafikers und der Verlagsleiterin.

September 2004

Zum 10-jährigen Bestehen der Hamburger Edition präsentiert Jan Philipp Reemtsma im Rahmen einer internen Feierstunde unter dem Motto »Join the Hamburger Edition and See the World« eine Weltreise entlang der mit den Publikationen verbundenen Orte.

»Beginn natürlich in Hamburg, Mittelweg 36. Von dort aus geht es Richtung Bremen, in die Nähe von Osterholz-Scharmbeck, Besichtigung eines dortigen Kellers; weiter nach Bonn, auf Reliquiensuche: Bühnen der Macht, und nach Frankfurt, auch wenn Fischer inzwischen in Berlin ist.
Von Frankfurt nach Leipzig, dem Ort der so benannten Prozesse. Wir verlassen trotz unserer ›Westbindungen‹ Deutschland in Richtung Osten: Krakau (siehe Sonderaktion Krakau), dann Oświęcim - von dort mit der Wehrmacht nach Weißrussland und Moskau, Besuch im Politbüro, dann nach Süden, wo die Einsatzgruppen mordeten, und nach Armenien resp. täterbezogen in die Türkei. Israel/Palästina liegt auf dem Weg und nach einem Zwischenstopp auf Sizilien – wg. Mafia – nach Afrika. Erstmal allgemein (›Schwarze Teufel, edle Mohren‹), aber auch konkret nach Ruanda, von dort nach Benin und von Benin nach Baltimore: Bravo Amerika! Von Amerika (Nord) nach Amerika (Süd): Chile, von Chile geht es in die Südsee, nach Tanna. Von Tanna nach Vietnam, von Vietnam nach Japan, genauer: nach Hiroshima, von Hiroshima nach Kolyma und an verwandte Orte, worin sich gleichsam zwanglos ein weiterer Besuch in Moskau anschließt, diesmal Herbert Wehners wegen, mit dem wir dann nach Deutschland zurückkehren, um, verbunden mit einem Blick über die Grenze, uns um islamische Identitäten zu kümmern.

Wir sehen, so kommt man auch um die Welt, aber, na ja, die Anlässe sind nicht die erfreulichsten. Die so markierte Landkarte sollte die Wahrheit der knappen Aussage Richard III. illustrieren: ›Bad is the world‹.«

Februar 2005

Der erste Band der kleinen reihe erscheint – prägnante Interventionen zu aktuellen Themen im Pocketformat für 12 €. Eine Auswahl ...

Kraushaar / Reemtsma / Wieland: Rudi Dutschke Andreas Baader und die RAF

»Die Tatsache, dass es einen Zusammenhang zwischen der 68er-Bewegung und der RAF gibt, ist inzwischen unbestreitbar, wie dieser jedoch genauer zu bestimmen ist, dürfte allerdings nicht so einfach zu klären sein.«

Jacqueline Bhabha: Migration als Krise?
Wie ein Umdenken möglich ist

Bhabha fordert vom globalen Norden, die kollektive Verantwortung für die gegenwärtig mehr als 65 Millionen Vertriebene und Geflüchtete anzunehmen.

DeGooyer / Hunt / Maxwell / Moyn: Vom Recht, Rechte zu haben
Mit einem Nachwort von Astra Taylor

Angesichts von heute weltweit über 60 Millionen Geflüchteten ist die politische Aussage von Hannah Arendt, dass es so etwas gibt wie »ein Recht, Rechte zu haben«, zum Zentrum lebhafter Debatten in Politik und Wissenschaft geworden.

Tim B. Müller: Nach dem Ersten Weltkrieg
Lebensversuche moderner Demokratien

Wer wissen will, warum moderne Demokratien scheitern können und was sie auch in den größten Krisen lebendig hält, muss in die Zwischenkriegszeit schauen – in die Zeit, in der unsere heutige politische und soziale Welt geboren wurde.

Antoine Vauchez: Europa demokratisieren

Nur über das Verständnis der politischen Schlüsselrolle von Europäischem Gerichtshof und Europäischer Zentralbank kann der Weg zur notwendigen Demokratisierung Europas beschritten werden.

Kersten / Neu / Vogel: Demografie und Demokratie
Zur Politisierung des Wohlfahrsstaates

Die aus dem demografischen Wandel entstehenden Konflikte beeinflussen Gestalt, Form und Mentalität des Sozialen. Ist der Wohlfahrsstaat flexibel genug, diesen Herausforderungen zu begegnen?

Michael Wildt: Volk, Volksgemeinschaft, AfD

Das Volk ist nicht tot, aber es hat sich überlebt. Vielleicht ist es an der Zeit, stattdessen mit Hannah Arendt den Menschen und sein Recht, Rechte zu haben, in den Mittelpunkt unseres demokratischen Denkens zu stellen.

Herbst 2005

Im Herbst 2005 veröffentlicht die Bundeszentrale für politische Bildung die ersten zwei Lizenzausgaben von Büchern der Hamburger Edition: »Sind wir Bürger Europas« von Etienne Balibar und »Verworfenes Leben« von Zygmunt Bauman. Sie bilden den Auftakt für eine langjährige Zusammenarbeit, in deren Verlauf bislang rund 40 Publikationen erschienen sind.

2006 - Dusche wird Büro

Wegen des Umbaus der Verlagsräume muss die Arbeit für einige Wochen improvisiert im Exil stattfinden.

April 2006

»Heiße Kriege im Kalten Krieg« erscheint als erster Band der Studien zum Kalten Krieg. Sie dokumentieren die Ergebnisse einer Forschungsgruppe am Hamburger Institut für Sozialforschung zum Thema »Zwischen Totalem Krieg und Kleinen Kriegen. Studien zur Gesellschaftsgeschichte des Kalten Krieges.« Im März 2013 wird mit »Erbe des Kalten Krieges« der sechste und letzte Band der Reihe veröffentlicht.

Bernd Greiner / Christian Th. Müller / Dierk Walter (Hg.)
Heiße Kriege im Kalten Krieg

In 16 Fallstudien untersuchen die Autor*innen die Zusammenhänge zwischen dem Kalten Krieg, dem Erbe der Kolonialherrschaft und regionalen Konfliktmustern in heißen Kriegen. Dabei nehmen sie auch die gesellschaftlichen Auswirkungen in den Blick.

Bernd Greiner / Christian Th. Müller / Dierk Walter (Hg.)
Krisen im Kalten Krieg


Anhand von 17 Fallstudien und gestützt auf neu zugängliches Quellenmaterial werden die wichtigsten Krisen während des Kalten Krieges in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika, der Karibik und in Ostasien erörtert.

Bernd Greiner / Christian Th. Müller / Dierk Walter (Hg.)
Angst im Kalten Krieg

Die Kommunikation von Angst im Kalten Krieg und deren gesellschaftliche Auswirkungen – im Osten wie im Westen – stehen im Mittelpunkt des dritten Bandes der »Studien zum Kalten Krieg.«

Bernd Greiner / Christian Th. Müller / Claudia Weber (Hg.)
Ökonomie im Kalten Krieg


Wie Soll und Haben in Ost und West und in den Entwicklungsländern verteilt waren, diskutieren 25 Autor*innen in diesem Band. Eine lang vermisste Bilanz, in der es auch um die Hypotheken des Kalten Krieges geht.

Bernd Greiner / Tim B. Müller / Claudia Weber (Hg.)
Macht und Geist im Kalten Krieg

In dieser Rückschau wird deutlich, wie nachhaltig der Einfluss der facettenreichen Indienstnahme von Wissen und Wissenschaft auf unsere moderne Gesellschaft ist, denn Ideen haben Konsequenzen.

Bernd Greiner / Tim B. Müller / Klaas Voß (Hg.)
Erbe des Kalten Krieges

Das Wechselspiel von Vergangenem und Gegenwärtigem, die Präsenz des Gestern im Heute thematisiert der vorliegende Band – eine Spurensuche in Ost und West und in der »Dritten Welt« auf unterschiedlichen Themenfeldern.

November 2006

Wolfgang Kraushaar gibt das zweibändige »Mammutwerk zur Geschichte der RAF« (Stern) heraus: »Die RAF und der linke Terrorismus« mit über 60 Aufsätzen auf 1.415 Seiten stellt die umfassendste neuere sozialwissenschaftliche Untersuchung zur Geschichte des Linksterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland dar.

»Das Resultat lässt sich ohne Zweifel als Enzyklopädie des linken Terrorismus bezeichnen.« Ralf Balk, Das Handelsblatt

Oktober 2007 - same procedure as ...

Der Tag vor der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse

März 2008 - Angespanntes Warten

In der Glashalle des Messegeländes läuft der Countdown. Für den »Preis der Leipziger Buchmesse« sind in der Kategorie Sachbuch/Essayistik sowohl Bernd Greiner für sein Buch »Krieg ohne Fronten« als auch Jan Philipp Reemtsma für »Vertrauen und Gewalt« nominiert. Leider geht der Preis an ein anderes bedeutendes Werk.

Juli 2008

Bernd Greiners Buch »Krieg ohne Fronten« wird mit dem Preis »Geisteswissenschaften International – Preis zur Förderung der Übersetzung geistes- und sozialwissenschaftlicher Werke« ausgezeichnet. Bis 2019 haben neunzehn unserer Titel diese Auszeichnung erhalten. Hier eine Auswahl ...

Bernd Greiner: Krieg ohne Fronten
Die USA in Vietnam

»Greiners Werk ist eine meisterhafte Darstellung des Kriegsalltags in Vietnam und der Auswirkungen der unerträglichen Anspannung für einen ganz anderen Krieg ausgebildeter Kämpfer in Dschungel und Reisfeldern«. Kurt R. Spillmann, Neue Zürcher Zeitung

Robert Kindler: Stalins Nomaden
Herrschaft und Hunger in Kasachstan

Sowjetisierung durch Hunger – so nennt Robert Kindler das Projekt der Bolschewiki in Kasachstan, durch das ein Drittel der Bevölkerung Anfang der 1930er Jahre ums Leben kam. Seine innovative Analyse führt zum Kern stalinistischer Herrschaft.

Alexander Korb: Im Schatten des Weltkriegs
Massengewalt der Ustaša gegen Serben, Juden und Roma in Kroatien 1941–1945

Korbs Studie über den Versuch der Ustaša-Bewegung gewaltsam einen ethnisch homogenen Nationalstaat zu schaffen, erschließt auf eindrückliche Weise die Vielschichtigkeit des Geschehens und gibt damit der Holocaust- wie der Gewaltforschung entscheidende neue Anstöße.

Jan Philipp Reemtsma: Vertrauen und Gewalt
Versuch über eine besonderes Konstellation der Moderne

Jan Philipp Reemtsma untersucht die Phänomene von Gewalt in ihrem unterschiedlichen Körperbezug und in ihrem Verhältnis zur Ausübung von Macht. »Wer in den kommenden Jahren vernünftig über Gewalt sprechen will, wird an diesem Buch nicht vorbei kommen.« Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung

Elissa Mailänder Koslov: Gewalt im Dienstalltag
Die SS-Aufseherinnen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek 1942–1944

Diese Studie nimmt die Machterfahrung und Selbstermächtigung, die zunehmende Brutalität gegenüber den Häflingen, aber auch die Binnenverhältnisse und Konflikte zwischen den Frauen und das Machtgefüge im Lager in den Blick.

Tim B. Müller: Krieger und Gelehrte
Herbert Marcuse und die Denksysteme im Kalten Krieg

Tim B. Müller gelingt eine Neudeutung der intellektuellen Architektur des Kalten Krieges, die zugleich die Politik dieser Epoche in neuem Licht erscheinen lässt. Und: Die linksintellektuelle Gruppe um Herbert Marcuse erfährt eine fundamentale Neuinterpretation.

Michael Wildt: Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung
Gewalt gegen Juden in der deutschen Provinz 1919 bis 1939

Michael Wildt schildert die Umwandlung der bürgerlichen Zivilgesellschaft in eine rassistische Volksgemeinschaft anhand konkreter Fälle in der deutschen Provinz, in Dörfern und kleinen Gemeinden.

September 2008 - Große Denker*innen neu gedacht

Im attraktiven Minischuber schreiben u. a. Rahel Jaeggi, Armin Nassehi und Philipp Sarasin über Werke von acht der wichtigsten Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler*innen des 19. und 20. Jahrhunderts.

März 2010 - Die ersten E-Books

Die Digitalisierung des bestehenden Programmes beginnt. Künftig erscheinen die gedruckten und die elektronischen Ausgaben zeitgleich.

 

September 2011 - Wissenschaft trifft Kunst

Städte schrumpfen, Gesellschaften verändern sich – und was passiert mit den Menschen?
Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Theaterschaffende untersuchen den ehemaligen Industriestandort Wittenberge in Brandenburg.

März 2012

Der erste Band der »Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts« wird veröffentlicht. Herausgeber sind Jörg Baberowski, Bernd Greiner und Michael Wildt (ab 2016 Stefanie Schüler-Springorum für Bernd Greiner). Eine Auswahl...

Felix Schnell: Räume des Schreckens
Gewalt und Gruppenmilitanz in der Ukraine 1905-1933

Durch das überzeugende Konzept des Gewaltraumes offenbaren sich die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Handelns im Ausnahmezustand.

Kerstin Bischl: Frontbeziehungen
Geschlechterverhältnisse und Gewaltdynamiken in der Roten Armee 1941–1945

Sowohl die Präsenz der Frauen in den Reihen der Roten Armee als auch das hohe Maß an sexueller Gewalt durch Soldaten der Roten Armee beschäftigt die Forschung bis heute.

Harriet Scharnberg: Die »Judenfrage« im Bild
Der Antisemitismus in nationalsozialistischen Fotoreportagen

Zensur, Repression und Kontrolle – mit ihrer Analyse der Bildreportagen in NS-Zeitungen richtet Harriet Scharnberg den Fokus auf eine Dimension antisemitischer Politik, die bisher nicht systematisch untersucht wurde.

Svenja Bethke: Tanz auf Messers Schneide
Kriminalität und Recht in den Ghettos Warschau, Litzmannstadt und Wilna

Am Beispiel der Ghettos Warschau, Litzmannstadt und Wilna beschreibt Svenja Bethke, auf welche Weise jüdische Instanzen bemüht waren, das Recht als Instrument des Schutzes der Gemeinschaft und der Aufrechterhaltung einer internen Moral einzusetzen.

Jonas Kreienbaum: »Ein trauriges Fiasko«
Koloniale Konzentrationslager im südlichen Afrika 1900–1908

Jonas Kreienbaum fragt nach dem Zweck der kolonialen Konzentrationslager, nach dem Lageralltag und den Gründen für das signifikante Massensterben in den Lagern. Waren Sie als Vernichtungslager angelegt oder eher als Ort der Zwangsmodernisierung?

Sara Berger: Experten der Vernichtung
Das T4-Reinhardt-Netzwerk in den Lagern Belzec, Sobibor und Treblinka

Sara Berger rekonstruiert die Geschichte der drei Lager und stellt dabei das Täterkollektiv, also die Männer, die durch ihre Erfahrungen in den »Euthanasie«-Einrichtungen zu Experten der Vernichtung geworden waren, in den Mittelpunkt ihrer Analyse.

Dezember 2012

Yfaat Weiss und Sabine Lammers 2011 in Haifa, Wadi Salib

Yfaat Weiss erhält für ihr Buch »Verdrängte Nachbarn« den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken«.
Bis 2018 werden drei weitere Autor*innen der Hamburger Edition mit diesem Preis ausgezeichnet.

Yfaat Weiss: Verdrängte Nachbarn
Wadi Salib – Haifas enteignete Erinnerung

Yfaat Weiss erzählt mehr als die Geschichte eines Stadtviertels: Das Buch handelt ebenso von der Gründung Israels, die hier in den Kontext der Verschränkung von Bevölkerungstransfer, Vertreibung und ethnosozialen Konflikten gestellt wird.

Christian Teichmann: Macht der Unordnung
Stalins Herrschaft in Zentralasien 1920 – 1950

Unsicherheit und Unordnung nahmen der Bevölkerung Zentralasiens jegliche Handlungs- und Erwartungssicherheit und wurden zu zentralen Machtinstrumenten der sowjetischen Herrschaftssicherung.

Ann Pettifor: Die Produktion des Geldes
Ein Plädoyer wider die Macht der Banken

Pettifor erklärt, wie Geld und Kredit in modernen Gesellschaften geschaffen werden und welche politischen und sozialen Konsequenzen der Finanzmarkt-Kapitalismus für die Menschen und das Ökosystem hat.

Étienne Balibar: Der Schauplatz des Anderen
Formen der Gewalt und Grenzen der Zivilität

Der Frage, wie aus einer rein arithmetischen Ansammlung von Individuen ein politisch bewusstes (Staats-)Volk wird, das als politisches Subjekt agiert, spürt Balibar in der politischen Ideengeschichte nach.

September 2014

»Gesellschaft der Angst« von Heinz Bude trifft einen Nerv der Zeit. Bisher sind Übersetzungen in fünf Sprachen erschienen oder in Vorbereitung. Heinz Bude wird 2016 der DGS-Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie verliehen.

Dezember 2014

Die Kolleg*innen des HIS schenken der Hamburger Edition zum 20. Geburtstag einen Boxsack. Das eröffnet Raum für Assoziationen ...

November 2015

Birgit Otte und Martin Bauer wird die gemeinsame Geschäftsführung des Verlags übertragen.

November 2016

© Sarah Joneck / links: G. Sagerer, rechts: P. Rosanvallon

Bielefelder Wissenschaftspreis 2016 für Pierre Rosanvallon: In Bielefeld wird der »Demokratietheoretiker mit Weltgeltung« in einem Festakt geehrt. Seine Werkreihe zur Demokratie ist in der Hamburger Edition erschienen.

März 2017

Neuer Programmschwerpunkt Ökonomie

Nick Srnicek: Plattform-Kapitalismus

»Die These dieses Buchs lautet, wegen der seit Langem sinkenden Profitabilität der Produktion habe sich der Kapitalismus den Daten zugewandt, als Möglichkeit, wirtschaftliches Wachstum und Vitalität angesichts eines lahmenden Produktionssektors zu erhalten.«

Aaron Sahr: Das Versprechen des Geldes
Eine Praxistheorie des Kredits

Alles Geld ist heute Kredit und muss deswegen als paraökonomische Struktur im Kapitalismus verstanden werden. Eine neue Theorie des Geldes ist dringend geboten.

Dave Elder-Vass: Profit und Gabe in der digitalen Ökonomie

Elder-Vass entwirft eine politische Ökonomie der sozialen Praktiken, die hochflexibel und moralisch ist und die Komponenten kapitalistischer und nichtkapitalistischer Formen von Wirtschaft in Verbindung bringt.

Ann Pettifor: Die Produktion des Geldes
Ein Plädoyer wider die Macht der Banken

Pettifor erklärt, wie Geld und Kredit in modernen Gesellschaften geschaffen werden und welche politischen und sozialen Konsequenzen der Finanzmarkt-Kapitalismus für die Menschen und das Ökosystem hat.

2018 / 2019

100 Jahre Frauenwahlrecht
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