Der Verlag
Die Hamburger Edition ist der Verlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS). Als wissenschaftlicher Verlag für historisch und theoretisch informierte Sozialwissenschaften, für Geschichts- und Politikwissenschaft und deren Schnittpunkte, veröffentlicht die Hamburger Edition Monografien, Sammelbände und Essays. Der Verlag hat sich in diesem wissenschaftlichen Spektrum sowohl in der Fachwelt als auch in der interessierten Öffentlichkeit einen Namen gemacht.
Er wurde 1994 von Jan Philipp Reemtsma mit dem Ziel gegründet, die Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten des HIS in einem eigenen Verlag für Leser:innen über die akademische Sphäre hinaus zugänglich zu machen.
Birgit Otte leitete den Buchverlag von Beginn an, von 2015 bis 31.8.2020 als geschäftsführende Verlagsleiterin. 2021 hat Isabell Trommer die geschäftsführende Verlagsleitung übernommen.
Die ersten Titel der Hamburger Edition erschienen im Frühjahr 1995 mit Themenschwerpunkten, die das Verlagsprogramm zum Teil noch heute prägen: Theorie der Gewalt, Antisemitismus oder Gesellschaftsanalysen zu Nationalismus, Stalinismus und Fremdenfeindlichkeit. Drei Ausstellungsprojekte des HIS, deren Kataloge in der Hamburger Edition erschienen sind, haben intensive öffentliche Diskussionen ausgelöst. Vor allem zwei Ausstellungen zu den Wehrmachtsverbrechen (»Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944«, 1995-1999 und »Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskriegs 1941-1944«, 2001-2004) haben den Blick auf die deutsche Wehrmacht und ihre Rolle im Nationalsozialismus nachhaltig verändert.
Neben der engen inhaltlichen Anbindung an die Forschungen des HIS sah das Konzept des Verlages von Anfang an vor, die im Institut bearbeiteten Themen um Veröffentlichungen aus der deutschsprachigen und internationalen Forschung und wissenschaftsnahen Praxis zu ergänzen. Bis heute haben mehr als 500 Autor:innen ihre Texte in der Hamburger Edition veröffentlicht. Viele Originalausgaben sind als Lizenzen in andere Sprachen übersetzt worden und bei angesehenen Verlagen in aller Welt erschienen.
In der Hamburger Edition erscheinen zwölf Bücher im Jahr, darunter auch herausragende Qualifikationsschriften. Die hochwertige Ausstattung unserer Bücher, das gilt sowohl für die Printausgaben als auch für die E-Books, ist uns ein wichtiges Anliegen. Und nicht zuletzt legen wir großen Wert auf einen engen Kontakt zu unseren Autor:innen und auf ein fundiertes, sorgfältiges Lektorat.
Teil der Verlagsgesellschaft ist die Zeitschrift »Mittelweg 36«, die seit 1992 erscheint. Seit 2022 ist Jens Bisky ihr geschäftsführender Redakteur. Angesiedelt an der Schnittstelle zwischen akademischer und gesellschaftlicher Öffentlichkeit informiert die Zeitschrift mit ihren vielfältigen Beiträgen zu aktuellen geschichts- und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen und begleitet intellektuelle Debatten. Auch der gleichnamige Podcast trägt zu Diskussionen über Gesellschaft, Kultur und Theorie bei. In dem monatlich erscheinenden Podcast laden Hannah Schmidt-Ott und Jens Bisky Wissenschaftler:innen und Autor:innen zum Gespräch ein.
In einem E-Mail-Newsletter informieren wir regelmäßig über das Programm, die Autorinnen und Autoren, über Veranstaltungen und Rezensionen. Folgen Sie uns auch auf Twitter, Bluesky und Instagram.
Das Programm
Die Geschichte und Gegenwart der Gewalt in einer globalisierten Welt ist ein zentrales Thema im Programm der Hamburger Edition. Veröffentlichungen über die Dynamik von Gewaltprozessen, über terroristische und sexuelle Gewalt und imperiales Gewalthandeln prägen das Programm ebenso wie Forschungen zur nationalsozialistischen Vernichtungspolitik oder völkerrechtliche Untersuchungen der Genozide z.B. in Ruanda und Bosnien.
Schwerpunkte des Programms sind ebenso demokratietheoretische Analysen, Veröffentlichungen zum Verhältnis von Demokratie und Staatlichkeit sowie wirtschaftssoziologisch geprägte Auseinandersetzungen mit dem gegenwärtigen Kapitalismus und der Geldpolitik.
Seit dem Jahr 2005 hat die kleine reihe der Hamburger Edition ihren festen Platz in wissenschaftlichen Diskussionen, in den Bibliotheken und im Buchhandel gefunden. Die Autor:innen dieses Pocketformats greifen aktuelle Fragen und politische Debatten auf und spitzen essayistisch zu.