Zum Buch
Schon früh haben Zygmunt Bauman oder Detlev Peukert darauf verwiesen, dass in der Rationalität der Moderne Fortschritt und Massenvernichtung zugleich angelegt sind. Thomas Etzemüller pointiert die Geschichte der Moderne als wahrhaft ambivalente Geschichte: Während die einen der Männlichkeit und dem Kampf huldigten, bauten anderswo »Sozialingenieure« Wohnungen, Schulen und Krankenhäuser. Sie wollten die Menschen anleiten, sich zu aufgeklärten, rationalen »neuen Menschen« zu erziehen. Aber auch das hatte eine andere Seite, denn rigide Exklusion ist Teil dieser Geschichte.
Dieses Buch erzählt nicht nur von einer komplexen Epoche, es ist auch ein wehmütiger Kommentar zur Gegenwart: Den multiplen Krisen konnte man im 20. Jahrhundert durchaus zivilisiert beikommen; Demokratien können ausgreifende Krisen bewältigen.
Über Thomas Etzemüller
Thomas Etzemüller ist Professor für Europäische Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte der Moderne an der Universität Oldenburg.