Massengewalt in der Ustasa gegen Serben, Juden und Roma in Kroatien 1941 – 1945
Br., 510 S., 33 Abb. u. Karten
Im Schatten des Zweiten Weltkriegs versuchte die kroatische Ustaša-Bewegung, gewaltsam einen ethnisch homogenen Nationalstaat zu schaffen. Die Zerschlagung Jugoslawiens durch die Wehrmacht versetzte die Ustaša in die Lage, ein Terrorregime zu etablieren, das sich vornehmlich gegen Serben, Juden und Roma richtete. Damit entfesselte die Ustaša einen Bürgerkrieg, dem etwa 500000 Menschen zum Opfer fielen.
Alexander Korb fragt nach den Motiven, Interessen und Handlungsspielräumen der Ustaša, nach dem Verlauf des Gewalteinsatzes und nach dem Zusammenspiel von Bürgerkriegsdynamiken und Brutalisierung. Dabei beschreibt er eine komplexe Spirale der Gewalt, an der kroatische, serbische, deutsche und italienische Akteure beteiligt waren. Seine Studie erschließt auf eindrückliche Weise die Vielschichtigkeit des Geschehens, beschreibt die situative Gewaltlogik und gibt damit der Holocaust- wie Gewaltforschung entscheidende neue Anstöße.