Zum Buch
Anhand von Interviews mit geflüchteten Menschen aus dem Kongo zeigt dieses Buch, dass das internationale Flüchtlingsrecht zu kurz greift, denn über die Gefahren, die auch nach der Flucht noch drohen, schweigen Konventionen und Deklarationen. Fast scheint es, als werde die Verletzungsoffenheit der Menschen im Aufnahmeland hingenommen, als sei sie der Preis, der für den Schutz vor Verfolgung zu zahlen ist.
Auf Dauer wird man es sich nicht leisten können, politische und soziale Verwerfungen, wie sie sich im Kongo exemplarisch manifestieren, aus dem Migrationsdiskurs auszusparen und sich einer Diskussion über den wirksamen Schutz Geflüchteter im Aufnahmeland zu entziehen. Denn wenn sich für die Menschen, die geflüchtet sind, keine nachhaltigen Lösungen finden lassen, werden auch Maßnahmen zur Minderung der Fluchtursachen ins Leere laufen und Migrationsbewegungen nach Europa weiter an Dynamik gewinnen.
Über Patrick Hönig
Patrick Hönig, Dr. jur., LL.M., hat in Köln, Paris und New York Rechtswissenschaften studiert. Er war für verschiedene internationale Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen tätig, u. a. in Südasien und Subsahara-Afrika. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegt im Bereich der Konfliktforschung und der Menschenrechte.