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Bei den gegenwärtigen Formen sozialer Ungleichheit geht es nicht mehr allein um Unten und Oben, sondern vielmehr um Drinnen und Draußen. Die Sozialstrukturanalyse spricht nicht mehr von relativer Unterprivilegierung, die sich anhand allgemein geschätzter Güter wie Einkommen, Bildung oder Prestige messen lässt, sondern von sozialer Exklusion aus den dominanten Anerkennungszusammenhängen und Zugehörigkeitskontexten unserer Gesellschaft.
Die finanziellen Mittel allein entscheiden jedenfalls nicht über die Art und Weise der gesellschaftlichen Teilhabe. So gibt es Menschen, deren Einkünfte unter dem Existenzminimum liegen und die sich trotzdem als Teil des Ganzen fühlen. Andere hingegen haben die Hoffnung auf eine selbstbestimmte Existenz längst aufgegeben, obwohl sie ein Einkommen beziehen, das ihren Bedarf deckt.
Über Heinz Bude / Andreas Willisch
Heinz Bude, Prof. Dr. phil., Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel.
Andreas Willisch, Soziologe, ist Vorstandsvorsitzender des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung e.V. Bollewick, Brandenburg.