Aus dem Programm

Eine Auswahl an Titeln aus dem geschichtswissenschaftlichen Programm der Hamburger Edition

Cover Siegelberg, Staatenlosigkeit
  • 40,00
    Euro
  • Mira L. Siegelberg

    Staatenlosigkeit

    Eine moderne Geschichte

    Geb., 400 S.

    Mehr als zehn Millionen Menschen auf der Welt sind gegenwärtig staatenlos. In ihrem vielfach ausgezeichneten Buch über die Geschichte der Staatenlosigkeit stellt Mira Siegelberg den politischen und rechtlichen Umgang mit Staatenlosigkeit in der internationalen Politik in den Mittelpunkt. Die Historikerin zeigt, wie und warum das Problem der Staatenlosigkeit zu einem neuen Verständnis der internationalen Ordnung im 20. Jahrhundert führte. Sie rekonstruiert erstmals die Geschichte dieser umstrittenen Rechtskategorie, die die Beziehungen zwischen Staaten und ihren Bürgerinnen und Bürgern neu definierte.

    Cover Leendertz, Der erschöpfte Staat
  • 40,00
    Euro
  • Ariane Leendertz

    Der erschöpfte Staat

    Eine andere Geschichte des Neoliberalismus

    Geb., 480 S., 7 Abb.

    Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts hat sich die Rolle des Staates in den westlichen Demokratien tiefgreifend verändert. Besonders einflussreich waren dabei neoliberale Ideen und Konzepte, die staatliche Interventionen reduzieren und Marktkräfte fördern sollten. Ariane Leendertz stellt die USA in den Mittelpunkt und zeichnet nach, wie dort seit den 1960er Jahren die Überzeugung erodierte, mithilfe des Staates gesellschaftliche Probleme lösen zu können. Das Buch verfolgt die Erschöpfung problemlösender Politik in den zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Diskussionen und in der konkreten politischen Praxis der 1970er, 1980er und 1990er Jahre.

    Cover Kindler, Robbenreich
  • 45,00
    Euro
  • Robert Kindler

    Robbenreich

    Russland und die Grenzen der Macht am Nordpazifik

    Geb., 464 S., 11 Abb., 5 Karten

    Als Zar Alexander II. 1867 Russisch-Amerika, das heutige Alaska, an die Vereinigten Staaten verkaufte, bedeutete das für den nordpazifischen Raum eine Zäsur. Während Russland bemüht war, an der imperialen Peripherie ein Mindestmaß an Autorität aufrechtzuerhalten, versuchten staatliche und private Akteure aus den USA, Kanada und Japan, sich Zugang zu den raren Ressourcen der Region zu verschaffen. Insbesondere Robbenfelle waren auf dem Weltmarkt so gefragt, dass sie zum Gegenstand jahrzehntelanger politischer Auseinandersetzungen wurden. In diesem Buch entwickelt der Historiker Robert Kindler diese Geschichte transnationaler Verflechtungen und Konflikte.

    Cover Luks, In eigener Sache
  • 40,00
    Euro
  • Timo Luks

    In eigener Sache

    Eine Kulturgeschichte der Bewerbung

    Geb., 432 S., 10 Abb.

    Der moderne Mensch ist Arbeitsuchender. Um sich auf Arbeitsmärkten gegen Konkurrenz durchzusetzen, bedarf es bestimmter Fähigkeiten. So wird die Bewerbung im 19. Jahrhundert zu einer zentralen Kulturtechnik in modernen Arbeitsgesellschaften: Sie entstand aus der älteren Tradition der Bittschriften und wurde im Lauf der Zeit zu einem Werbeprospekt in eigener Sache. Wo Bewerberinnen und Bewerber sich einst veranlasst sahen, Anstellungsgesuche mit Erzählungen persönlicher Schicksale zu begründen, da rückten spätere Bewerberinnen und Bewerber ihre Qualifikationen in den Vordergrund. Der Historiker Timo Luks erzählt nun erstmals die Geschichte der Bewerbung vom späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert. Eine Geschichte, die auch von den Veränderungen sozialer Beziehungen erzählt.

    Cover von Puttkamer, »Ich werde mich nie an die Gewalt gewöhnen«
  • 45,00
    Euro
  • Joachim von Puttkamer

    »Ich werde mich nie an die Gewalt gewöhnen«

    Polizeibrutalität und Gesellschaft in der Volksrepublik Polen

    Geb., 550 S.

    Die Volksrepublik Polen hatte mit ihrer Polizei ein ernstes Problem. Sie galt als außergewöhnlich brutal. Immer wieder kamen Menschen bei Festnahmen und auf den Kommissariaten zu Tode. Der Aufbau einer buchstäblich schlagkräftigen Bereitschaftspolizei verschärfte das Problem. Der Historiker Joachim von Puttkamer untersucht die Ursachen und Formen solcher polizeilichen Brutalität. Er beleuchtet die halbherzigen Versuche der polnischen Polizeiführung, die eigenen Beamten zu kontrollieren, ebenso wie die abwehrenden Reaktionen innerhalb des Sicherheitsapparats vor allem in Krisenzeiten. Auf breiter Quellengrundlage zeigt er, wie sich die polnische Gesellschaft seit den 1970er Jahren in Reaktion auf die eklatanten Übergriffe rekonstituierte.

    Cover Till van Rahden, Vielheit
  • 30,00
    Euro
  • Till van Rahden

    Vielheit

    Jüdische Geschichte und die Ambivalenzen des Universalismus

    Geb., 224 S.

    Seit der Aufklärung steht die Frage im Raum, wie es möglich ist, die »Einheit des Menschengeschlechts« als Vielheit zu denken. Wie kann das Versprechen allgemeiner Gleichheit mit einem Anspruch auf Verschiedenheit verbunden werden? Dieses Leitthema der europäischen Moderne greift Till van Rahden am Beispiel der jüdischen Geschichte auf. Je mehr das Ideal der Gleichheit an Bedeutung gewann, desto heftiger wurde der Streit über kulturelle und religiöse Differenz. Anhand der Geschichte strittiger Begriffe wie Assimilation, Minderheit oder Mehrheit erzählt dieses Buch eine Geschichte der Pluralität, die bis in unsere Gegenwart reicht.

    Cover Ute Daniel, Beziehungsgeschichten
  • 38,00
    Euro
  • Ute Daniel

    Beziehungsgeschichten

    Politik und Medien im 20. Jahrhundert

    Geb., 464 S., 1 Abb., Open Access

    Der Unabhängigkeit der Medien von der Politik wird in heutigen demokratischen Gesellschaften höchste Bedeutung zugemessen. Doch weder die Demokratie noch die Existenz unabhängiger Medien sind selbstverständlich – und sie waren es auch noch nie. Ute Daniel beschreibt die Wechselhaftigkeit und Unvorhersehbarkeit der Beziehungen zwischen Politiker:innen und politischen Journalist:innen vom Ersten Weltkrieg bis in die 1980er Jahre. Am Beispiel Großbritanniens und Deutschlands illustriert sie, unter welchen Bedingungen die wechselseitige Abhängigkeit dieser Akteursgruppen in die eine oder die andere Richtung ausschlägt.

    Cover Dietze, Die Erfindung des Terrorismus in Europa, Russland und den USA 1858–1866
  • 42,00
    Euro
  • Carola Dietze

    Die Erfindung des Terrorismus in Europa, Russland und den USA 1858–1866

    Geb., 750 S., 33 Abb., 5 Karten

    Anders als in den letzten Jahren oft suggeriert, ist Terrorismus ein Produkt der Moderne: Die Taktik des Terrorismus entstand mit der Entwicklung von Massenmedien und Öffentlichkeit. Carola Dietze identifiziert fünf Erfinder des Terrorismus: Felice Orsini, John Brown, Oskar Wilhelm Becker, John Wilkes Booth und Dmitrij Vladimirovič Karakozov. Sie schildert anschaulich deren politische Verortung und den lebensgeschichtlichen Weg, der zu den terroristischen Taten geführt hat. Sie zeichnet auch die Transfer- und Rezeptionsprozesse zwischen Europa, Russland und den USA nach und schildert Terrorismus als (gegen)revolutionäre Taktik, die 1866 fertig ausgebildet war und seitdem nur noch technisch abgewandelt wird.

    Cover Claudia Weber, Krieg der Täter
  • 35,00
    Euro
  • Claudia Weber

    Krieg der Täter

    Die Massenerschießungen von Katýn

    Geb., 471 S.

    Im Frühjahr 1943 wurden in der Nähe des russischen Ortes Katýn Massengräber mit Tausenden Toten entdeckt. Wie Claudia Weber erstmals zeigt, war die Täterschaft zu diesem Zeitpunkt längst bekannt. Dennoch drehte sich die Geschichte der Massenerschießungen von Katýn Jahrzehnte um die Frage, ob nun das »Dritte Reich« oder Stalins Sowjetunion für das Kriegsverbrechen verantwortlich war. Inmitten der militärischen Schlachten des Zweiten Weltkriegs wurde ein »Täterkrieg« entfacht: Während sich der deutsche Nationalsozialismus im Wald von Katýn als Entdecker sowjetischer Kriegsgräuel präsentierte, setzte sich der Stalinismus als Opfer einer Verleumdungskampagne der »Hitleristen« in Szene.

    Cover Horne/Kramer, Deutsche Kriegsgreuel 1914
  • 25,00
    Euro
  • John Horne/Alan Kramer

    Deutsche Kriegsgreuel 1914

    Die umstrittene Wahrheit

    Br., 752 S., 41 Abb., 8 Karten

    Haben deutsche Soldaten in den ersten Kriegsmonaten 1914 unbewaffnete Zivilisten in Belgien und Nordfrankreich getötet und verstümmelt, ganze Dörfer in Brand gesetzt sowie Kulturdenkmäler vorsätzlich zerstört? Oder waren Berichte über solche Greueltaten ein Produkt der alliierten Propaganda?
    Die Historiker John Horne und Alan Kramer haben nicht nur die Ereignisse von 1914 selbst, sondern auch die Entstehung konträrer Darstellungen, Deutungen und Mythen der Kriegsgegner vergleichend rekonstruiert und analysiert.

    Cover Michael Wildt, Generation des Unbedingten
  • 25,00
    Euro
  • Michael Wildt

    Generation des Unbedingten

    Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes

    Br., 966 S., 29 Abb.

    Am 27. September 1939 entstand unter der Leitung von Reinhard Heydrich aus Geheimer Staatspolizei, Kriminalpolizei und Sicherheitsdienst der SS das Reichssicherheitshauptamt. Dessen Führungskräfte sahen ihre Aufgabe in der »Reinhaltung des deutschen Volkskörpers«. Heydrich rekrutierte seine »kämpfende Verwaltung« aus politisch engagierten jungen Männern, die ihre sichere Existenz als Ärzte, Juristen oder Studienräte aufgaben, um in dieser Institution mitzuwirken. Michael Wildt korrigiert die bisherige Auffassung, dass das Reichssicherheitshauptamt ein reines Verwaltungsbüro und seine Führungselite bloße »Schreibtischtäter« waren und weist ihre aktive Rolle in der Vernichtungspolitik des Reiches nach.