Die von der französischen Kritik begeistert aufgenommene Graphic Novel bietet eine intellektuelle und politische Biografie Frantz Fanons. Sie ist ein so kluges wie originelles Buch über Rassismus, Kolonialismus, Gewalt, Gegengewalt und Befreiung.

Rom, im August 1961: Simone de Beauvoir, Claude Lanzmann und Jean-Paul Sartre treffen sich zum ersten Mal mit Frantz Fanon. Während der folgenden drei Tage entwickeln sich in Restaurants, Cafés und auf Spaziergängen Gespräche zwischen vier der bedeutendsten intellektuellen Köpfe dieser Zeit. Frantz Fanon, Schriftsteller, Psychiater und Vordenker der Dekolonisation, erzählt aus seinem Leben und von seiner Arbeit: 1925 auf der Insel Martinique, einer französischen Kolonie, geboren, kämpfte er freiwillig im Zweiten Weltkrieg gegen das nationalsozialistische Deutschland, studierte in Lyon, arbeitete als Arzt und war schließlich für die Nationale Befreiungsfront in Algerien tätig. Zu seinem wichtigsten Buch, Die Verdammten dieser Erde, Analyse des Kolonialismus und Kampfschrift zugleich, verfasst Sartre im Jahr ihres Treffens das Vorwort.

Frédéric Ciriez / Romain Lamy

Frantz Fanon

Aus dem Französischen von Michael Adrian
Gebunden, vierfarbig, Großformat (19,5 x 26 cm)
ca. 240 Seiten, ca. 25 Euro
ISBN 978-3-86854-352-0
Erscheint im September 2021

Leseprobe zum Download

 

»Ein Treffen von unglaublicher intellektueller Kraft.«
Le Canard enchaîné

Frantz Fanon

Frantz Fanon (1925 – 1961), Psychiater und Schriftsteller, gilt als Vordenker der Dekolonisierung. Im Jahr 1961 erscheint sein wichtigstes Buch, Die Verdammten dieser Erde, Analyse des Kolonialismus und Kampfschrift zugleich.

Jean-Paul Sartre

Jean-Paul Sartre (1905 – 1980), Philosoph und Schriftsteller, gilt als wichtigster Vertreter des Existentialismus. Während des Algerienkrieges protestiert er mehrfach gegen die Menschenrechtsverletzungen und fordert die Friedensbewegung auf, sich für die Unabhängigkeit Algeriens einzusetzen.

Simone de Beauvoir

Simone de Beauvoir (1908 – 1986), Philosophin und Schriftstellerin, gründet 1945 mit Jean-Paul Sartre die Zeitschrift Les Temps Modernes, in der auch Artikel Frantz Fanons veröffentlicht werden.

Claude Lanzmann

Claude Lanzmann (1925 – 2018), Journalist und Filmemacher, ist Ende der 1950er-Jahre ein entschiedener Unterstützer der Befreiung Algeriens. Im Herbst 1960 unterzeichnet er zusammen mit Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und anderen Intellektuellen und Künstlern das sogenannte Manifest der 121, eine Deklaration des Rechts auf Dienstpflichtverweigerung im Algerienkrieg.

Frédéric Ciriez

Frédéric Ciriez

Frédéric Ciriez ist Schriftsteller und hat in Frankreich zahlreiche Romane publiziert. Auf Deutsch erschien sein Roman Auf den Straßen von Paris, für den er 2014 mit dem deutsch-französischen Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet wurde.

Romain Lamy

Romain Lamy

Romain Lamy ist ein französischer Journalist und Illustrator. Er unterrichtet an Kunsthochschulen und lebt in Paris.

Interview mit Frédéric Ciriez

In der 2. Folge ihres Podcasts Littéramours sprechen die beiden Journalistinnen Clarisse Cossais und Sigrid Brinkmann ab der 13. Minute mit Frédéric Ciriez über Frantz Fanon:
Littéramours - Folge 2

Ihr Fazit: Die Graphic Novel »verdichtet das kurze kämpferische und gefährliche Leben des intellektuellen Psychiaters und ist ein wahrer Crashkurs in Sachen Befreiungstheorie.«

Pressestimmen

»Eine tolle Möglichkeit, sich mit hochaktuellen politischen und philosophischen Fragen vertraut zu machen.«
Nils Minkmar, Süddeutsche Zeitung

»Sie ist ein vorzügliches Beispiel für die Möglichkeiten, in Gestalt dieses hierzulande immer noch unterschätzten Genres in komplexe Sachverhalte einzuführen.«
Andreas Eckert, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Wunderbar gezeichnet.«
Der Spiegel

»Fanons Texte erleben heute, auch im Kontext einer neuen Befassung mit Kolonialismus und Rassismus, eine Renaissance. [...] Ein guter Einstieg in die Debatten und Marotten dieser Zeit.«
Tom Schimmeck, Deutschlandfunk

»Eine ungeheuer vielschichtige Einführung in die Theorien der Dekolonisierung des 20. Jahrhunderts.«
Andrea Heinze, WDR

»[Die] Graphic Novel ›Frantz Fanon‹ [ist] gestützt auf überlieferte Zitate und um dramaturgische Einfälle nicht verlegen.«
Patrick Hönig, junge Welt

»Der Comicband [gibt] denjenigen wichtige Anhaltspunkte, die neugierig geworden sind und sich weiter mit Fanon beschäftigen möchten.«
Jakob Hoffmann, kommbuch.com

»In matten warmen Aquarellfarben entsteht ein lebendiges Porträt des leidenschaftlichen Theoretikers der Dekolonisation und Praktikers einer offenen Psychiatrie.«
Martin Reiterer, Tagebuch. Zeitschrift für Auseinandersetzung