Zum Buch
Dieses Buch zieht Bilanz. Es versammelt Beiträge deutschsprachiger Sozial- und Rechtswissenschaftler:innen, die in den letzten zwei Jahrzehnten über und in Afghanistan geforscht haben. Es stellt auf den Prüfstand, welches Wissen der Intervention zugrunde lag und welche Vorstellungen gegenwärtige Diskussionen über deren Scheitern prägen.
Die Beiträge verdeutlichen, mit welch vielfältigen und oft widersprüchlichen Ansprüchen und Motivationen die Interventionsakteure agierten. Sie zeichnen nach, wie Afghaninnen und Afghanen die Entwicklungen erlebten. Und sie heben die Bedeutung der Afghanistan-Einsätze innerhalb der intervenierenden Gesellschaften hervor. So wird deutlich, dass die Frage nach der Bilanz vor allem eine Frage der Perspektive ist und das Vermächtnis der Intervention über deren militärisches Scheitern hinausgeht.
Mit Beiträgen u. a. von Gerd Hankel, Katja Mielke, Philipp Münch, Conrad Schetter, Florian Weigand
Über Teresa Koloma Beck / Florian P. Kühn
Teresa Koloma Beck forscht seit vielen Jahren zu Gewalt, Globalisierung und dem Alltag in Konflikt- und Krisensituationen. Sie ist Professorin für Soziologie an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.
Florian P. Kühn lehrt an der School of Global Studies, Universität Göteborg, und ist wissenschaftlicher Koordinator des BMBF-geförderten Forschungsverbunds »Bayerisches Zentrum für Friedens- und Konfliktforschung – Deutungskämpfe im Übergang« an der Universität Bayreuth. Von 2013 bis 2022 war er Co-Herausgeber des Journal of Intervention and Statebuilding.