Der "Geist von 1914" und die Erfindung der Volksgemeinschaft
Aus dem Englischen von Jürgen Bauer / Edith Nerke
ISBN
978-3-86854-622-4
Erschienen
im Juni 2014
Zum Buch
Woher rührt das tradierte Bild von der allgemeinen Kriegsbegeisterung, dem »Augusterlebnis«?
Die große Kriegsbegeisterung war nie die alleinige, ja nicht einmal die vorherrschende Reaktion auf die deutsche Kriegserklärung von 1914. Stärker verbreitet waren das Gefühl der Unruhe, der Angst und sogar der Panik, besonders in kleineren Städten und auf dem Land.
1914 ging es erstmals darum, eine ganze Gesellschaft für den Krieg zu mobilisieren. Gegensätze und Widersprüche sollten sich um des Sieges willen in einer Idee der Volksgemeinschaft auflösen. Diese Idee, Ziel und Beschwörungsformel zugleich, wurde später vor allem von den Nationalsozialisten instrumentalisiert. »Wenn wir« so Hitler während des Zweiten Weltkrieges, »eine Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem entschlossen, niemals gewillt zu kapitulieren, dann wird unser Wille jeder Not Herr werden.« Was im August 1914 als Versuch einer Sozialintegration begonnen hatte, war nun zur Legitimation der Notwendigkeit einer Frontgemeinschaft geworden.
Die große Kriegsbegeisterung war nie die alleinige, ja nicht einmal die vorherrschende Reaktion auf die deutsche Kriegserklärung von 1914. Stärker verbreitet waren das Gefühl der Unruhe, der Angst und sogar der Panik, besonders in kleineren Städten und auf dem Land.
1914 ging es erstmals darum, eine ganze Gesellschaft für den Krieg zu mobilisieren. Gegensätze und Widersprüche sollten sich um des Sieges willen in einer Idee der Volksgemeinschaft auflösen. Diese Idee, Ziel und Beschwörungsformel zugleich, wurde später vor allem von den Nationalsozialisten instrumentalisiert. »Wenn wir« so Hitler während des Zweiten Weltkrieges, »eine Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem entschlossen, niemals gewillt zu kapitulieren, dann wird unser Wille jeder Not Herr werden.« Was im August 1914 als Versuch einer Sozialintegration begonnen hatte, war nun zur Legitimation der Notwendigkeit einer Frontgemeinschaft geworden.
Über Jeffrey Verhey
Jeffrey Verhey, Dr. phil., arbeitet zur Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn.